28. Akademieveranstaltung am Studienseminar Meppen:
"Lernen mit digitalen Medien im naturwissenschaftlichen Unterricht - Potenziale und Herausforderungen"

Im Rahmen der 28. Akademieveranstaltung des Studienseminars Meppen, die in der bewährten Kooperation mit der VME-Stiftung Osnabrück - Emsland durchgeführt wurde, referierte Dr. Bernhard Sieve, Fachleiter für Chemie am Studienseminar Stadthagen und früherer Fachberater für Unterrichtsqualität, zum Thema „Lernen mit digitalen Medien im naturwissenschaftlichen Unterricht – Potentiale und Herausforderungen“ im Forum der Berufsbildenden Schulen Meppen.

Die hohe Besucherzahl - bestehend aus Referendaren und Ausbildern des Studienseminars Meppen, Fachlehrkräften der Ausbildungsgymnasien des Studienseminars im Emsland und in der Grafschaft Bentheim sowie weiteren Interessierten - unterstrich die Bedeutung des Themas und dessen Aktualität vor dem Hintergrund des Digitalpakts. Die Leiterin des Studienseminars, Frau Oberstudiendirektorin Irmgard Pöling, betonte in ihrer Begrüßung, dass es im Kern um die Frage gehe, an welchen Stellen der Einsatz digitaler Medien den Lernprozess der Schüler unterstützen und optimieren könne, also einen didaktischen Mehrwert habe.

Herr Dr. Sieve zeigte in seinem Vortrag anhand konkreter, unterrichtlich erprobter Beispiele auf, dass die Digitalisierung neue Wege eröffnet, Lerninhalte zu vermitteln. So könnten beispielsweise mithilfe von Wärmebildkameras für die Schüler Phänomene sichtbar gemacht werden, die dem menschlichen Auge verborgen bleiben. Sehr schnell verlaufende, dynamische Prozesse könnten in Teilschritte untergliedert und so deren Verständnis erleichtert werden. Auch könnte das sukzessive Erfassen, Auswerten und Visualisieren von Daten mittels Smartphone zur Motivationssteigerung und zu einem schnellen Datenaustausch innerhalb einer Lerngruppe beitragen.

Herr Dr. Sieve warnte vor einer digitalen Ausstattungsoffensive nach dem Gießkannenprinzip ohne pädagogisch-didaktische Konzepte und mahnte an, dass beim Einsatz digitaler Medien jeweils der pädagogische Nutzen und der didaktische Mehrwert kritisch und pragmatisch hinterfragt werden müssten. So seien z. B. digitale Darstellungen oftmals kein adäquater Ersatz für die originale Begegnung mit einem Phänomen.

Notwendig seien an Schulen die zielorientierte Implementierung der Digitalisierung in die Curricula im Sinne des Primats der Didaktik sowie die Fortbildung und Kooperation von Lehrkräften, um eine wirkliche Optimierung von Lernprozessen zu erreichen.